Für gewöhnlich spricht man von zwei Bewusstseinszuständen beim Menschen: Wachbewusstsein und Schlafzustand, also kein
Bewusstsein, bzw. wird dann meist auch noch das Traumbewusstsein genannt.
Die Meditation ist ein besonderer Zustand des Wachbewusstseins, denn Wachbewusstsein - wenn man genauer hinschaut - ist nicht gleich Wachbewusstsein. Durch Meditation können wir unser
Wachbewusstsein und seine unterschiedlichen Stufen außerdem beeinflussen und lenken.
Eine Stufe des Wachbewusstseins ist das mentale Bewusstsein. Einfach gesagt, handelt
sich um das Bewusstsein, dass sich in Gedanken und Emotionen bricht, so wie sich das weiße Licht in einem Prisma in die Spektralfarben bricht, oder eben das Sonnenlicht im Regen einen
wundervollen Regenbogen entstehen lässt.
Es ist der Zustand in dem sich das Bewusstsein im Alltag wohl die meiste Zeit befindet: wir reagieren mit Gedanken und Gefühlen auf alles, was sich uns den Tag über
darbietet.
Das mentale Bewusstsein entspricht auch unserem erlernten Wissen über die Welt. Dank ihm finden wir uns in der Welt zurecht.
Auf der Ebene des mentalen Bewusstseins entstehen aber auch die meisten unserer Probleme: Stress, Konflikte, Ängste und andere belastende Gefühle etc. Dazu kommt, dass das mentale Bewusstsein in der Regel mit Erlerntem aus der Vergangenheit auf Neues, auf das Jetzt reagiert und darauf anwendet. Damit verschließen wir uns oft den Zugang zum Hier und Jetzt und wiederholen zudem viele (auch unsere unerwünschten) Erfahrungen, da wir uns entsprechend verhalten und diese dadurch „anziehen“.
Bei der Meditation geht es nicht unbedingt darum, den Prozess rückgängig zu machen, also in der Metapher gesprochen: vom Regenbogen wieder zum weißen Licht zurückkehren. Nein, der Regenbogen gehört zu uns, das ist unserer wundervolles buntes und bewegtes Menschsein. Meditation hilft uns aber wieder ganz zu werden: Wir sind das weiße Licht und der bunte Regenbogen. Sollte es auf der Seite des Regenbogens also mal wieder turbulent werden, dann können wir uns auf der Seite des weißen Lichtes verankern, dort Ruhe finden, während sich die Farben des Regenbogens neu sortieren.